Musicless Musicvideos

Es hat ja schon immer etwas was von unfreiwilliger Komik, wenn man so manche Musikvideos einfach mal ohne Ton schaut. Wenn dann statt Musik Atemgeräusche, quietschendes Latex oder Verkehrsgeräusche dazukommen, entsteht Kunst. Hinter dem YouTube Kanal Musicless Musicvideos steckt der Wiener Musikproduzent und Sounddesigner Mario Wienerroither, der im wahren Leben vor allem Werbefilme vertont. Auf The Daily Dot gibt’s ein ausführliches Porträt über den Soundmixer. Ich hab mal meine Lieblings-Musicless Musicvideos zusammengestellt.

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In Limbo – eine Reise ins Herz der vernetzten Gedankenwelt

 

Wenn man Frank Schirrmachers 2009 erschienenes Buch Payback liest (was ich gerade tue), kann man schon mal Angst vor unserer Gegenwart und Zukunft bekommen. Gedächtnisverlust, Zerstreutheit und Computer, die beinahe ein Eigenleben fühlen – der 2013 verstorbene Journalist war offenbar kein Fan von der zunehmenden Vernetzung, dem Teilen von Bildern, Videos und Gedanken und der Informationsbeschaffung und -verarbeitung in Echtzeit.

Dagegen hilft vielleicht die interaktive Web-Dokumentation In Limbo von Arte. Sie versucht zu ergründen, „was aus unserem individuellen und kollektiven Bewusstsein in Zeiten des Internets wird.“. Am Anfang wird man aufgefordert, den Zugriff auf seine Sozialen Netzwerke, Gmail Account und Webcam freizugeben (Daten würden nach der „Experience“ sofort gelöscht, verspricht die Anwendung). Dann taucht man in eine 30 minütige mehr oder weniger interaktive Dokumentation ein, die Big Data und das unendliche Erinnerungsvermögen der Computer als Religion des 21. Jahrhunderts stilisiert. Für mich ein willkommender „Techno-Optimismus“ nach Schirrmachers „Techno-Pessimissmus“. Wer von beiden Recht hat, kann jeder selbst entscheiden. Auf jeden Fall ist „In Limbo“ eine gelungene Web-Doku, die man sich gut mal angucken kann.

Zur Web-Doku In Limbo

Warum ich manchmal doch noch Fernsehen gucke

In dem Essay „Die ausbleibende Revolution – Eine Analyse, was die Qualität der neuen US-Serien eigentlich ausmacht und warum genau diese Qualität im deutschen Fernsehen auf unbestimmte Zeit nicht zu sehen sein wird“, beschreibt der Autor unter Pseudonym auf 32 Seiten auf einleuchtende Weise, warum so etwas wie Der Tatortreiniger eine Ausnahmeerscheinung bleiben könnte. US-amerikanische Serien und auch europäische würden nach und nach  immer besser und erfolgreicher. Nur das deutsche Fernsehen stehe sich in vielerlei Hinsicht selbst im Weg und verhindere so, dass qualitativ hochwertige Serien, die auch international anerkannt würden, produziert werden. Das gleiche kann man wohl fast auch über deutsche Show-Formate sagen.

Es bleiben nach Abzug aller TrashTV-Shows, Ü60-Shows und Drittprogramm-Talkshows noch eine handvoll übrig, bei denen es sich für mich lohnt, regelmäßig einzuschalten. Jan Böhmermanns von der Bildundtonfabrik produziertes Neo Magazin Royale gehört dazu.
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2014 Rückblick-Statistik

Hübscher als der Facebook-Jahresrückblick und auch aussagekräftiger. Mein Fazit: Auf eine tolle Jahreshälfte folgte eine ziemliche Flaute. Ab 2015 muss wieder mehr gebloggt werden. Vosätze und so, ihr wisst schon.

Einen guten Rutsch Allen und auf ein Wiederlesen im nächsten Jahr! Prost!

Hier ist ein Auszug:

Ein New York City U-Bahnzug fasst 1.200 Menschen. Dieses Blog wurde in 2014 etwa 6.900 mal besucht. Um die gleiche Anzahl von Personen mit einem New York City U-Bahnzug zu befördern wären etwa 6 Fahrten nötig.

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.

Gedanken zu „The Circle“ von Dave Eggers

Ist zwar eigentlich fürs Verschwinden in der universitären Schreibtischschublade gedacht, aber sharing is caring, right? 😉 

The Circle ist einer der  meist diskutierten Romane des Jahres. Er fängt wie kaum ein anderer die Ängste, Sorgen und Gefahren des Digitalen Zeitalters ein und reiht sich perfekt in zahlreiche Entwicklungen dieser Tage ein. Big Data, das Recht auf Vergessenwerden, Netzneutralität, NSA-Überwachung und Prism, bishin zu „The Fappening“, und die als #GamerGate bekannt gewordene Hexenjagt der amerikanischen Spieleentwicklerin Zoe Quinn[1] – all das, argumentiert The Circle, würde durch vollkommene Transparenz kein Problem mehr sein. Wenn jeder das Recht und die Möglichkeit besitzt, alles zu wissen, wird die Welt ein Ort sein, an dem Korruption, Verbrechen und Einsamkeit keinen Platz mehr haben.

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